
FBU - Frank Bodo Unger
* 10. August 1964 in Landshut
Anfang der 80er Jahre, also schon während der Schulzeit, experimentierte FBU mit Photografie und Malerei. Er widmete sich vor allem der Schwarz-/ Weißphotografie und entwickelt im Kellerlabor die eigenen Bilder.
Bei einem Aufenthalt in der Provence entdeckte er 1984 die Leidenschaft zur Malerei und die ersten Bilder und Radierungen entstanden. Durch den Militärdienst wurde die künstlerische Tätigkeit zunächst unterbrochen. Ab 1986 begann er in Wien, München und Zürich Medizin zu studieren. Während dieser Zeit und auch in den nachfolgenden Jahren stand zunächst die Ausbildung zum Arzt, später zum Facharzt im Vordergrund und ließ kaum Zeit, den eigenen künstlerischen Ausdruck zu entwickeln.
Stattdessen besuchte er sehr regelmäßig die großen Kunstmessen Europas und wurde selbst zum Sammler. Beeindruckt haben ihn, neben anderen, vor allem ostdeutschen Künstlern, die Werke von Moritz Götze.
In 2005 hat FBU den steten Wunsch nach eigener künstlerischer Auseinandersetzung wieder in die Tat umgesetzt. Auslöser hierfür war ein intensives Seminar bei Prof. Claus Hipp in der Reichenhaller Akademie. Die sinnliche Erfahrung des Erschaffenden und das Wiedereintauchen in die Malerei begeisterten ihn. Es war ein regelrechtes Schlüsselerlebnis, welches FBU in der Folge veranlasste, neben seiner Tätigkeit in der eigenen Praxis, weitere Aufenthalte in der Reichenhaller Akademie, unter anderem bei Salomé, Bogdan Pascu und Georg Kleber wahrzunehmen.
In 2009 ergab sich für FBU eine einschneidende Veränderungen im privaten Bereich, die er letztlich dazu nutzte, sich von der eigenen Praxis zu trennen um fortan mehr Zeit für seine künstlerische Tätigkeit zu haben. Längere Atelieraufenthalte bei Stephan Geisler in Bergkamen und später Bochum prägten intensiv den Malstil von FBU. Letztlich war es auch Stephan Geisler, der ihn nicht nur bestärkte, in Richtung Professionalität zu gehen, sondern auch seinen eigenwilligen, frischen, von Konventionen und der akademischen Lehre befreiten Malstil weiter zu entwickeln. So hat sich FBU nicht eingeengt auf eine bestimmte Stilrichtung, weder in Farben, Formen oder Materialien. In einer Kunstwelt, in der schon so vieles vom Abstrakten bis hin zum Gegenständlichen dargestellt worden ist, greift er auf Erlebnisse und Erlebtes aus der eigenen Vita zurück, um es in Bilder umzusetzen.
Erfrischend vielseitig, teils feingeistig, jedoch stets überraschend findet er mit beispielloser Konsequenz zu einem verblüffend eigenwilligen Bildausdruck, der sich keinem Dogma unterordnet. Vielmehr überträgt er mit gewaltiger Urkraft und unnachahmlicher Dynamik Emotionen und sinnlich erfahrbare Poesie auf die Leinwand. Mit kraftvollem Duktus und im Gegensatz dazu schon beinahe zärtlicher Gestik, bringt er auf die Leinwand, was atmosphärisch auf ihn einprasselt, wirkt, eindringt - ihn bewegt. Im Prozess des Malens verschmilzt FBU förmlich mit dem Motiv, einer Idee oder einem scheinbar flüchtigen Gedanken um diesen dann spielerisch pendelnd, zwischen abstrakt und figurativ umzusetzen.
So entstand z.B. der Nepalzyklus, mit Bildern, die im Anschluss an eine Reise nach Nepal entstanden sind, wobei die intensiven physischen und psychischen Erfahrungen ihren bildhaften Niederschlag fanden. Weitere Serien beziehen sich auf Menschen - scheinbar bekannte wie unbekannte - teils mit karikativen Elementen, teils mit tagesaktuellem Bezug oder auf Landschaften, die in ihrer Farbigkeit und Formenvielfalt adaptiert werden.
Seit einiger Zeit widmet sich FBU mit zunehmender Leidenschaft einer eher kindlich anmutenden Bildsprache, die mit Unschuld und Witz Themen aufgreift und in Formen umsetzt, die losgelöst von bereits Erfahrenem eine bewusst eigenwillig gehaltene Bandbreite von Interpretationsmöglichkeiten fernab jeglicher aktueller Tendenzen bietet.